Ich will auch!

Ich will auch!

Mich erreichen immer mal wieder Anfragen dazu...

Ich will auch!

Ein Satz, dem eine Frage folgt.
Was muss ich tun, damit ich auch Fläuse pflegen/päppeln kann?

Vorab, ich bilde nicht aus, gebe auch keine Ferndiagnosen ab.

Jeder, der Fledermäuse pflegen will, sollte sich Klar darüber sein, dass das ein Fulltime Job werden kann, kein Wochenend Hobby, dem mal nur mal eben so nach geht.
Jeder, der so denkt, kann das gleich abhaken!

Besonders in der Jungtierzeit, etwa Ende Mai bis Ende September, kann je nach Aufkommen von Fundtieren, daraus ein 24/7 Job werden. 
Anrufe, WhatsApp Nachrichten, Emails oder Aufrufe in sozialen Medien denen man folgt, fordern einem auf, direkt zu handeln.
Wir haben schon Fundtiere nachts um 0200 aufgenommen.

Was muss ich aber tun...?

Am einfachsten ist es natürlich, wenn man jemanden kennt, der welche pflegt, dort kann man sich die Pflege, den Umgang etc anschauen. Da lässt es sich schon abzeichnen, ist das was für mich.

Ansonsten ein kleiner Fragenkatalog:

  • habe ich ausreichend Geduld (manche Babys gehen sehr schlecht an dargereichtes Futter/Milch, man muss sie schon sanft überreden)
  • traue ich mich, Wildtiere anzufassen, die teils mit Milben, Zecken, Flöhen übersäht sind
  • habe ich den Platz, Fundtiere adäquat unterzubringen
  • habe ich den Platz, Fundtieren Flugraum zu bieten (ganz wichtig bei Babys vor der Auswilderung, bei verletzten Fundtieren)
  • habe ich notfalls eine Urlaubs-/Krankheitsvertretung (Mitnahme in den Urlaub möglich, oder gar Verzicht auf Urlaub)
  • komme ich an Futtertiere ran (Mehlwürmer, Bienendronen, Zophobas (oder Aufzuchtmilch))
  • wie schauts mit Equipment aus zum Verabreichen der Milch bei Babys (Insulinspritzen, passende Applikatoren)
  • kann ich dehydrierten Fundtieren, ja auch Babys, eine Infusion verabreichen
  • habt ihr einen fachkundigen Tierarzt (Medikamentenverschreibung, Einschläferung)
  • könnt ihr Tipps von anderen annehmen und auch umsetzen
  • bin ich feinmotorisch genug, um mit teils daumennagelgroßen Babys zu hantieren
  • hab ich die Motivation, das jeden Tag vor der Arbeit und vor dem Schlafen gehen zu machen (früher aufstehen, länger aufbleiben)
  • um Fundtiere abzuholen, bin ich mobil genug (nicht jeder Finder wird ein Fundtier bringen wollen)
  • bin ich in der Lage, mit den Ämtern richtig umzugehen um Fundtiere zu melden (jedes Bundesland hat andere Anforderungen dazu)

Tja, hier gehts zum Teil schon ans Eingemachte. 
Wir z.B. planen unseren Urlaub immer für nach der Jungtierzeit. Wir sind hier so fast alleine auf weiter Flur, wegen Urlaubsvertretung und/oder Übergabe von Fundtieren an andere Pfleger.

Wie sehen die Antworten aus? 
Beim Flugraum werden wohl viele schon versagen. Ich kenne Pfleger, die nutzen ihr Schlafzimmer während der Jungtieraufzucht um sie dort flattern zu lassen und schlafen dann die Zeit über im Wohnzimmer.

Überlegt gut, sehr gut, ihr bekommt kein Geld für eure aufgebrachte Zeit, schlagt euch Nächte um die Ohren um verletzte Fläuse am Leben zu erhalten, die dann dennoch versterben. Auch in der Natur schaffen es nur 40-50% zu überleben. Die Jungtiersterblichkeit ist recht hoch.

 

©2024 Michael Schäfer. Alle Rechte vorbehalten.

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